Unter der Systematik der Minerale versteht man eine nach chemischer Zusammensetzung und Kristallstruktur sortierte Liste aller bekannten Mineralarten.
In der Mineralogie werden zwei grundlegende Systematiken unterschieden: Die überwiegend im deutschsprachigen Raum gebräuchliche Systematik nach Hugo Strunz und die im englischen Sprachraum, vor allem in den Vereinigten Staaten, verwendete Systematik nach James Dwight Dana. Oberflächlich betrachtet, sehen sich beide Systematiken recht ähnlich, da deren erste, grobe Klassifikation, die sogenannte „Mineralklasse“, in beiden Systemen der chemischen Zusammensetzung folgt.
Je nach Auflage der Systematik schwankt die Anzahl der Mineralklassen in dieser ersten Einteilung zwischen acht und zehn.
Bei der weiteren Unterteilungen orientieren sich die alte Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) und auf dieser basierend die Lapis-Systematik von Stefan Weiß sowie die 2001 herausgegebene und in vielen Teilen neu definierte Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) allerdings weiterhin zunächst an der chemischen Zusammensetzung, während die Systematik der Minerale nach Dana die Kristallstruktur als Unterscheidungsmerkmal vorzieht. Daher ist unter anderem der Quarz in der Strunzschen Systematik aufgrund der Verbindung SiO2 den Oxiden zugeordnet. Sein kristalliner Aufbau aus miteinander verbundenen SiO4-Tetraedern entspricht aber der von Silikaten, unter denen er nach Danas Systematik auch zu finden ist.